Mein Bus-Tagebuch
Heute habe ich einen Entschluß von epischer Reichweite gefaßt: Der Bus müßte mal wieder auf die Straße! Nachdem ich
ihn beinahe verkauft hätte, und nur die schlichte Tatsache daß er nur vom Stehen immer mehr wert wird ihn d a v o r
gerettet hat. Ein wenig Vorbereitung muß allerdings sein. Ich bin Dauerleser des Baywindow-Forums
bei TheSamba, habe mir die M-Ausstattungsplakette
mit dem M-Plate Decoder entschlüsselt (Die Seite ist augenscheinlich nicht mehr erreichbar (Stand 12/18). Schade, der Decoder war wirklich gut.), habe mir Prospekte
und Anleitungen im Internet zusammengesucht und die Papiere sortiert die mit dem Bus kamen und wäre beinahe in die
T2 IG eingetreten. Außerdem habe ich mir
bei VW eine Geburtsurkunde bestellt und erhalten. Alles so Sachen, mit denen man
sich so beschäftigt, wenn man zwar anfangen möchte, aber nicht so recht weiß wie oder die Traute nicht reicht...
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Bestandsaufnahme
Aber für einen flüchtigen Blick hat es schon gereicht. Nachdem ich mir wirklich nicht mehr sicher war, ob der
Bus einen Bremskraftverstärker hat, bin ich in die Scheune gefahren und habe halt mal nachgeschaut. Hat einen,
war mir doch so. Als ich da so unter dem Auto im Staub lag, habe ich mir natürlich nicht nur den (rostigen)
Bremskraftverstärker angeschaut. Vielmehr habe ich auch den Rahmen mal näher beäugt. Auf den ersten Blick gar
nicht so schlimm wie ich gedacht hätte. Natürlich weiß ich nur noch allzu genau wo die für den TÜV zugepfuschten
Rostherde sind, aber in Stücken kommt einem der Unterbau auch nicht entgegen. Das hatte ich befürchtet. Auch die
Kniestücke sehen von hinten betrachtet nicht so schlimm aus wie von außen. Na, man wird sehen.
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Der Bremskraftverstärker hat etwas Patina angesetzt... |
Erstaunlich gut aussehender Rahmen, wenn man mal von diesem Rohr absieht. |
Oh, geil! Hier liegt noch ein Ersatzmotor im Kofferraum! |
Das Beste am
Bus war sowieso von Anfang an seine unverbastelte Inneneinrichtung. Und die ist ja noch da, wenngleich etwas
angestoßen. Und hier und da hat sich ein wenig Schimmel eingeschlichen, aber nichts dramatisches. Mehr als man nach
über 15 Jahren in diversen Scheunen erwarten darf.
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Führerhaus mit selbst lackiertem Armaturenbrett. Der Farbton aus der Dose passt zwar nicht,
sieht in Wirklichkeit aber auch nicht so quietschig aus wie im Bild. |
Im Wohnzimmer liegt noch die schöne Tagesdecke auf... |
Was der Motor für Überraschungen parat hält findet man
dann bei Gelegenheit heraus. Wie Neu hört er sich natürlich nach all der Zeit nicht mehr an. Ich tippe auf diverse
kaputte Auspuffteile und das Ventilspiel stimmt schon mal vorne und hinten nicht mehr. Immerhin: Er läuft. Anzusehen
in diesem Film:
Da zog er mal wieder (Und hoffentlich zum letzten Mal) um.
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Volkswagen ohne Raum
Nur: Wohin damit? So ein Bus ist ja doch schon etwas größer als ein Mofa. Und mir ist ja auch die Garage*
gekündigt worden. Ist ja auch so wichtig, das der scheußliche W210 vom neuen Mieter eine Garage bekommt! Rostet
doch so oder so! Deshalb steht das Cabrio jetzt im Stall.
Und ob der Bus sich irgendwie sinnvoll in den Stall praktizieren läßt, muß sich auch erst noch rausstellen. Edit:
Das würde gehen, wenn man das Campingdach vorher abnimmt und ein Rollgestell statt der Räder anbaut.
Sonderlich hoch ist die Decke nicht... Fest steht nur: Der Mondeo muß jetzt wohl endgültig auf den Schrott, damit
man in der Scheune noch mal was unterstellen kann. Denn im Stall ist der Platz auch knapp. Nachdem ich mir in den
letzten Jahren aktiv einen recht beachtlichen Maschinenpark zusammengekauft habe, drängeln sich auf dem Raum der mal
zum Hinstellen der zu restaurierenden Autos vorgesehen war diverse Geräte.
*Nomenklatura: Garage bezeichnet die angemietete Garage, in der das Cabrio früher stand. Scheune bezeichnet den
angemieteten Stellplatz im Nachbardorf, in dem die Autos und Teile rumstehen. Stall ist die Garage zu Hause, heißt
so weil es früher mal als Stall gedacht war. Und auch war: 2 Säue und ein Eber haben bis in die frühen 70er da neben Papis Opel gewohnt :)
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Die letzte Schlacht ist entschieden
Okay, mein Kleinhirn hat einen erbitterten Krieg mit meinem Großhirn geführt. Und ausnahmsweise hat das Großhirn gewonnen.
Der Bus rutscht auf der Liste einen Platz nach hinten, die Baustelle ist mir zur Zeit einfach zu umfangreich. Aber:
aufgeschoben ist nicht aufgehoben. In der Zwischenzeit habe ich mir einen vermeintlich leichteren Gegner gesucht. Der
Kübelwagen ist zuerst an der Reihe. Aber da muß das Häuschen auch runter, die Schweller sind morsch, weia! Lest es selbst im
Kübeltagebuch.
Hier geht es später weiter...
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Kleiner Scherz am Rande
Noch ein kleiner Nachtrag. Ich habe in der Scheune im Bus gesessen und darauf gewartet daß mein Helfer zur Kübelbergung kommt.
Als ich da so saß, dachte ich "In der Geburtsurkunde steht doch, daß der Bus ein Schlechtwetterpaket hätte." Das beinhaltet Scheibenwischer mit Intervall,
ich meine mich allerdings daran erinnern zu können daß mein damaliger Buskumpel und ich immer gesagt haben, wie praktisch so eine Intervallschaltung wäre.
Ich hatte keine, meine ich. Okay, wahrscheinlich mal einen anderen Lenkstockschalter gekriegt. Oder doch nicht? Also bin ich in's Führerhaus geklettert
und habe den Wischerschalter durchprobiert. Und siehe da: Hat eine Raste nach unten, ich bin also Jahrelang mit dem Intervallwischer rumgefahren, ohne es zu
peilen! Manchmal fragt man sich...
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